spielgeld

wie z. B. bei Spielgeld
 emissionslose Farbe 
(low migration Color)
Lebensmittelverpackungen

Lebensmittelfarben


Wann bzw. warum sollten Sie mit Lebensmittelfarben drucken? (LMQ-Druck)

LMQ-Druckfarben sollten eingesetzt werden, wenn die Migration, also das übergehen unerwünschter Substanzen aus der Druckfarbe in den Bedruckstoff verhindert werden muss.

Beispiele für Produkte, wo das verhindert werden soll, sind folgende:

Spielgeld – bei dem der Kontakt mit den Händen dafür sorgt, dass Druckfarbe an die Haut gelangen kann und dadurch unbewusst beim Spielen oder der parallelen Nahrungsaufnahme Farbreste durch den Menschen aufgenommen werden könnten

Verpackungen für Lebensmittel - bei denen die Gefahr besteht, dass Farbzusätze auf das Lebensmittel übergehen (z.B. bei Finger-Food-Verpackungen, Fast-Food-Verpackungen, Give-Away-Verpackungen, Fischverpackungen, Fleischverpackungen und Lebensmittelverpackungen aller Art.)

Beileger für die Lebensmittelindustrie - die im indirekten Kontakt mit dem Produkt stehen (z.B. Flyerbeilagen für Backerzeugnisse, Beilagen für Obst- und Gemüse, Banderolen für Wurst uvm.)

Banderolen für die Lebensmittelindustrie - die im indirekten Kontakt mit dem Produkt stehen (z.B. Brot- bzw. Backwarenbanderolen, Wurstbanderolen, Tablettaufleger uvm.)

Beipackzettel und Verpackungen - für medizinische bzw. pharmazeutische Produkte für die Pharmaindustrie

Geruchs- und Geschmacksneutrale Produkte - bei denen der Geruch einer Druckfarbe das Produkt nicht beeinflussen darf

Wir liefern Ihnen hierbei einen weitestgehend lebensmittelunbedenklichen Prozess durch den Einsatz folgender migrationsarmer Produkte:

Low-Migration-Druckfarben (LMQ-Druckfarben)
lebensmittelunbedenkliche Bedruckstoffe (Papier, Karton, Etiketten)
lebensmittelunbedenkliche Feuchtwasserzusätze
lebensmittelunbedenkliche Lacke (Glanzlack, Seidenmattlack, Mattlack, Softtouchlack)


Fragen- und Antwortenkatalog

 

A) Was ist Migration?

Migration ist der unerwünschte Transfer bestimmter Komponenten (aus dem Bedruckstoff, der Druckfarbe oder des Lackes) in das Füllgut. 4 Fälle werden unterschieden:

  1. Unsichtbares Ablegen im Stapel von der bedruckten Seite auf die unbedruckte Rückseite
  2. Penetration durch den Bedruckstoff
  3. Verdampfen von Substanzen durch Erhitzen (z. B. Kochen, Backen)
  4. Kondensation/Extraktion kritischer Komponenten durch Kochen/Backen oder Sterilisation

 

1. Unsichtbares Ablegen

Migration von der bedruckten Seite auf die unbedruckte Gegenseit im Stapel oder in der Rolle.

bild 01

2. Penetration

Migration von der bedruckten Seite durch den Bedruckstoff durch auf die unbedruckte Rückseite.

bild 02

3. Gasphasen-Migration

Verdampfen von flüchtigen Substanzen durch Erhitzen wie Kochen oder Backen, z. B. Garen von tiefgefrorener Lasagne in der Originalverpackung.

bild 03

4. Kondensation/Extraktion

Dampf-Destillation während des Koch- oder Backprozesses führt zur Anreicherung von unerwünschten Substanzen im Füllgut.

 

B) Wie kann Migration getestet werden? Gibt es ein allgemeines Zulassungsverfahren?

Ein Nahrungsmittelsimulans wird auf den Druck für eine bestimmte Zeit bei einer bestimmten Temperatur aufgetragen. Der Stoffübergang (Migration) von Komponenten des Bedruckstoffes, der Druckfarbe oder des Lackes wird durch Extraktionschromatographie bestimmt.
Es gibt bislang keine allgemein anerkannte Prüfmethode oder Sollwerte. Eine DIN oder ISO-Norm oder ein anderer Industrie-Standard ist nicht in Bearbeitung. WICHTIG: Alle Tests sind nur vergleichender Natur, d. h. es gibt kein i. O./n. i. O. im Rahmen eines anerkannten Zulassungsverfahrens.

 

C) Welche Komponenten einer Druckfarbe können migrieren?

Die Migration ist eher möglich
- für Stoffe mit niedrigerer Viskosität
- für kleine Moleküle
- für wenig verzweigte Moleküle

Dieser Effekt wird chemisch „sterische Hinderung“ genannt. Beispiele: Mineralöle oder Bruchstücke von Photoinitiatoren in UV-Druckfarben.
Grundsätzlich ist Migration weder schädlich noch toxisch. Der Einfluss auf den Konsumenten hängt ausschließlich von der migrierenden Substanz ab.

 

D) Zeigen LMQ-Druckfarben ein unterschiedliches Verhalten auf der Druckmaschine?

Low Migration Quality (LMQ) Druckfarben sind auf einer neuartigen Basis von Harzen und Ölen aufgebaut. Das lithografische Verhalten kann im Vergleich zu Standard-Druckfarben unterschiedlich sein. Im Allgemeinen muss die Wasserführung neu eingestellt werden. Ein Austausch von Druckplatten oder Gummitüchern ist nicht notwendig. Eine LMQ-Druckfarbe ist eine geruchsneutrale Druckfarbe mit einem „kleinen Extra“.

 

E) Wie sieht unser LMQ-Paket aus?

Irocart LMQ Skalenfarben
G xx00 - Gelb
P xx10 - Magenta
B xx20 - Cyan
S xx90 - Schwarz

Alle Skalenfarben erfüllen die ISO 2846. Die Pigmentierung entspricht in etwa den Skalendruckfarben der Irocart GN Low Hex.

 

G) Welche Grundfarben gehören zum LMQ-Mischsystem?

bild 05

Die Pigmentierung ist dem Irocart-System angepasst.

 

H) Welches ist das optimale Feuchtmittel?

Produktnummer H 6222 (SAS) für optimales Farb-Wasser-Verhalten. Es trägt nicht zum Gesamtwert der Migration bei, da der Plattenschutz durch einen Lebensmittelzusatzstoff realisiert wurde. Da Isopropanol (IPA) leicht verdunstet, wird es bei Migrationsbetrachtungen nicht berücksichtigt.

 

I) Gibt es LMQ-Druckhilfsmittel?

Walzen-Conditioner
- reinigt und konditioniert die Walzenoberfläche beim Wechsel von konventionellen Druckfarben auf LMQ
- neu entwickelt und in der Testphase

LMQ-Printagel
- zum Reduzieren der Zügigkeit bei rupfempfindlichen Bedruckstoffen Waschmittel
- Wir bieten keine Waschmittel an, empfehlen aber, flüchtige Waschmittel zu verwenden, die beim Trocknen keinen Rückstand verursachen.
- Eco-Waschmittel auf vegetabler Basis können hochsiedende Öle enthalten, die zur Gesamt-Migration beitragen können.

 

K) Gibt es einen optimalen Dispersionslack?

SunCoat H 6211
- guter Glanz
- niedriger Ammoniakgehalt
- enthält keine hochsiedenden Verlaufsmittel, die zur Gesamtmigration beitragen könnten
- geruchs- und geschmacksneutral

 

L) Gibt es eine gesetzliche Grundlage?

Die Europäische Gemeinschaft hat nur für Kunststoffverpackungen (Plastic Directive 90/128/EEC) und für den Direktkontakt (Directive 89/109/EEC) eine Regelung erlassen. Für Kartonagen gibt es bisher weder Prüfmethoden, Sollwerte noch Toleranzen. Obwohl es also noch keine gesetzliche Regelung gibt, will Sun Chemical der Verpackungsindustrie eine optimale Lösung bieten.

 

M) Wie sieht die patentrechtliche Situation aus?

Huber hält seit einigen Jahren ein Patent für sogenannte MGA-Druckfarben. Seit kurzem hat Sun Chemical ein verbessertes Produkt entwickelt und hierfür ein Patent beantragt. Huber hat Sun Chemical schriftlich aufgefordert, die Produktreihe LMQ zurückzuziehen. Unser Patentanwalt hat schriftlich bestätigt, dass wir das alte Huber-Patent nicht verletzen.

 

N) Gibt es einen Bedruckstoffeinfluss?

Druckfarbe und Lacke sind nicht die einzigen Komponenten, die zur Gesamtmigration beitragen. Wir sehen einen großen Einfluss des Bedruckstoffes (Papier/Karton) durch
- migrationsfähige Inhaltsstoffe
- Umweltbedingungen, z. B. Lagerung und Transport

 

O) Wo liegen die Vor- und Nachteile gegenüber unseren Low Hex Druckfarben?

Das außergewöhnlich niedrige Migrationsverhalten von LMQ ist von der chemischen Seite her abgesichert. Mit LMQ erzielen wir ebenfalls sehr gute Geruchs- und Geschmackswerte, vergleichbar zu GN Low Hex. Für dieses lithografische Produkt brauchen wir jedoch noch mehr Erfahrung bezüglich:
- lithografischem Verhalten auf der Druckmaschine
- Wechselverhalten mit schwierigen Bedruckstoffen

 

P) Wie ist die Kostenstruktur?

Wir verwenden besondere Harze und Öle. Der (noch) geringe Absatz von LMQ erlaubt noch keine größeren Ansätze in der Fertigung. Für die Herstellung von LMQ sind besondere Arbeitsvorschriften erforderlich.

 

Q) Wo liegen für den Anwender die Vor- und Nachteile von LMQ?

Für den Drucker, der LMQ verwendet:
Obwohl es noch keine gesetzliche Grundlage gibt, hat der Drucker die Sicherheit, die bestmögliche Technologie zu verwenden. Der Drucker kauft das bessere Produkt für einen höheren Preis. Er kann sich von seinem Wettbewerb differenzieren. Für den Kunden der Druckerei („Print-Buyer“): Zusätzliche Produktsicherheit, auch in Hinblick auf zukuünftige Regelungen.

 

R) Sind diese Druckfarben für den Lebensmittel-Direktkontakt geeignet?

Der Lebensmittel-Direktkontakt ist sehr kritisch wegen der Vielfalt der möglichen Füllgüter, die je nach ihrer chemischen Natur den Migrationsvorgang beeinflussen. Der Druckprozess selbst, mit den verwendeten Verbrauchsmaterialien, birgt eine Vielzahl an Faktoren, die uns eine Garantiezusage nicht erlauben. Unser Wettbewerber Huber bietet ein Produkt für den Direktkontakt an, weist aber direkt auf die Haftung und Verantwortung des Druckers hin (...was in Wirklichkeit für den Drucker keine große Hilfe ist). Wir haben zu unserer neuen Produktreihe viel Vertrauen, bieten diese jedoch nicht für den Direktkontakt an.

 

S) Gibt es coloristische Einschränkungen?

In keinem Fall sind uns schädliche Wechselwirkungen zwischen bestimmten Pigmenten und dem LMQ-Bindemittel bekannt. Da LMQ jedoch für Lebensmittel- und Tabakverpackungen angeboten wird, prüfen wir zur Zeit sehr intensiv die Eignung von (unechten) Fanalpigmenten, um in jedem Fall auf der sicheren Seite zu sein. Nach Abschluss der Prüfungen wird die endgültige Pigmentreihe mit einer entsprechenden Datenbank zur Verfügung stehen. Produktsicherheit gegenüber unseren Kunden und deren Abnehmern hat jedoch in jedem Fall Vorrang.

 

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